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Einmal musst Du nach Biel

otv leichathletik news smallAm 10. Juni 2016 fand in Biel, Schweiz der bekannte 100-km-Nachtlauf statt:

Hier trifft sich die traditionsgemäß die Szene der Ulrta-Läufer. Neben "Kurzstrecken" über 56 km gibt es die Königsdisziplin über 100 km. Diese bewältigte Jürgen erfolgreich. Anbei sein Bericht:

"Wir schreiben den 10.06.2016. Zum 58. Mal findet der Nachtlauf in Biel statt, und ich stehe im Startblock. Mitten drin mit ca. 2000 anderen Ultras, die, so wie ich, sich die Nacht mit Laufen um die Ohren schlagen wollen.  Der Start war Punkt 22 Uhr. Unter den lautstarken Klängen der "Toten Hosen" mit dem Song "Tage wie diese, ...wir stehen nicht still für eine Nacht" wurde die Startlinie überschritten.   

Die Nacht der Nächte (O-Ton Veranstalter) begann. Und es stimmte. Es sollte ein riesiger Spaß werden. Auch wenn bereits nach 2 Stunden der erste Regen kam, mit Windböen und Blitze am Horizont. Nass bis auf die Socken laufe ich durch die Nacht.   Nicht stillstehen für eine Nacht. Nach 56 km haben es die Kurzstrecken-Ultras geschafft. Unsereins darf weiterlaufen.

Der Emmendamm. Ein 10 km "Light“-Trail-Pfad. Wieder strömender Regen. Verschlammt ist der Pfad, stockdunkel die Nacht, mitten im Wald. Es ist 5Uhr frühmorgens. Die Stirnlampe leuchtet vor lauter Regen nur knapp die nächsten zwei Meter aus. Tauchfahrt. Und wieder nass bis auf die Knochen. Jetzt eine Tasse Kaffee.

 

Irgendwo im kilometrischen Nirgendwo zwischen 65 km und 75 km. Keine Krise, aber doch die Frage, "Jürgen, was machst du hier gerade?“ Dann ab dem Kilometerstein 80 die Erkenntnis, das Ding schaukelst du jetzt nach Hause. Als Langläufer führt man viele Monologe. Die Sonne kommt durch, um gleich wieder hinter Regenwolken zu verschwinden.

Auf den letzten Kilometer wird meine Laufuhr schneller. Und wieder strömender Regen, Das Ziel in Biel fliegt mir regelrecht entgegen. Vergessen die Mühen der Vorbereitung mit den vielen Stunden und Kilometern in der rheinischen Tiefebene.

 

Der Kilometerzähler auf der Laufuhr wird dreistellig. Noch 300m, endlich die allerletzte Kurve und da ist er, der Zielbogen. Um 10:12Uhr ist es geschafft. Der innere Vorbeimarsch beim Zieldurchlauf hatte was. Beschreiben geht nicht. Das macht man nur mit sich selber aus.

 

Der Rest ist schnell erzählt: Medaille um den Hals, noch den letzten Kilometer bis zum Hotel gelaufen. Dusche. Frühstück. Und ab in die Sportsbar um die Ecke. EM-Fußball schauen bei einem Siegerbier. Die Schweiz gewinnt 1:0 gegen Albanien.

 

„Es gibt so Tage, da wünscht man sich Unendlichkeit....“

Herzlichen Glückwunsch und Respekt, Jürgen!

 

 

 

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